Ich war schon länger auf der Suche nach einen bezahlbaren Diesel Stromaggregat, dass Wassergekühlt ist, so wie auf 1500 Umdrehungen läuft. Die Vorteile von einen solchen Aggregat ist einfach die Lautstärke. Nachteilig dass Gewicht, so wie die “komplexe” Bauweise eines Dieselmotors. Bei einen Benziner hat man ja nur einen Vergaser der über eine Fliehkraftkupplung angesteuert wird. Hingegen bei einen Diesel ist dass ganze schon aufwendiger gestaltet, wodurch auch mehr kaputt gehen kann. Zufälligerweise hat der verbaute Mitsubishi S4L2 Motor sogar eine Heizölfreigabe. Ob ich ihn jedoch mit Heizöl betreiben möchte ist noch nicht sicher. Es ist zwar ein sehr robuster Motor, allerdings ist mir das Risiko, einen Motorschaden zu bekommen doch zu hoch. Mal kurz den wichtigsten Unterschied zwischen Heizöl und Diesel: Beim Diesel ist die Klopffestigkeit genormt und wird auch geprüft. Dass ist beim Heizöl nicht der Fall. Die Klopffestigkeit bestimmt den Druck bei dem der Brennstoff sich entzündet. Wenn der Druck zu hoch ist, bekommt man einen Sogenannten “Wasserschlag”. Bei den Generator handelt es sich um einen Mecc Alte. Also ein sehr robuster und eigenüberwachter Generator.

Im Netz bin ich nach einen Aggregat fündig geworden. Allerdings war dass nur der Tank, der Dieselmotor und der Generator. Sämtliche Anbauteile fehlten und mussten gefertigt oder gekauft werden. Ebenso wollte ich dass Stromaggregat bewegen können ohne Kran. Dazu musste man ein Gestell fertigen mit Schwerlastrollen. Alleine der Generator hat ein Gewicht von 110kg, dazu komm der Motor der mit 155kg angegeben ist und eben der Unterbautank gefüllt mit 80L Diesel. Nachdem die Teile geliefert wurden, konnte der Aufbau beginnen. Als Steuerung verwendete ich eine Siemens LOGO! Mit Textdisplay, welche ich noch rumliegen hatte. Dazu noch ein par Koppelrelais. Um die Stromseitigen Messwerte ansehen zu können habe ich einen Janitza Netzanalyser gekauft und verbaut. Somit kann ich die Spannungen, HZ, Ampere, Leistung usw. einsehen. Da der Generator 23Ampere – 12KW -16kVA Leistung bringt, habe ich mir für eine 32er CEE Steckdose, eine 16er CEE Steckdose, so wie 3 Schukosteckdosen entschieden. Abgesichert wird der Generator über einen Motorschutzschalter. Die Steckdosen hängen an einen jeweiligen extra Fehlerstromschutzschalter und sind mit den passenden Sicherungen abgesichert.

Nachdem die Anbauteile wie Dieselpumpe, Schaltschrank, Schalldämpfer/Auspuff so wie der Luftfilter verbaut worden war, ging es ans testen. Dabei viel mir auf, dass bei einer Belastung von 2 kw die Frequenz schon um 1,5 Hz einbricht. Bei 6 kw waren es dann schon gute 4 Hz und dass bei halber Nennleistung. Dass war einfach zu viel des guten. Deswegen begab ich mich auf Fehlersuche. Als erstes hatte ich die Einspritzdüsen in Verdacht. Vor allem weil die sehr verbraucht aussahen. Von den Glühkerzen will ich gar nicht reden. Wobei ich anmerken muss, bei den Sommerlichen Temperaturen ist er auch problemlos ohne vorglühen angesprungen. Komisch war von Anfang an, er lief perfekt, nahm auch „Gas“ an, wenn man am Regler zog und lief ruhig. Trotzdem: Raus mit den Düsen, neue Einsätze bestellt und verbaut. Dazu muss man sagen, dass bei den Einspritzdüsen Einstellplättchen mit verbaut sind. Diese legt man zwischen der Feder in der Düse bei um den Federdruck zu erhöhen oder niedriger zu machen. Dass bewirkt, dass der Einspritzdruck – der Druck wo die Düse öffnet, größer oder kleiner wird. Laut Reparaturhandbuch sollte dieser bei um die 140 Bar liegen. Leider hatte ich keine Pumpe um dies prüfen zu können. Nachdem ich schon mal dabei war, habe ich auch gleich dass Ventilspiel eingestellt.

 

Nun nach getauschten nicht justierten Düsen lief der Motor zwar bedeutend ruhiger, allerdings mit der Leistung änderte sich nichts. Somit konnte es nur noch die Einspritzpumpe sein, weshalb ich diese demontierte und zum Dieselservice brachte. Ebenso habe ich die Einspritzdüsen mit zum Dieselservice gebracht um diese einstellen zu lassen. Ergebnis war, dass die Düsen vom Druck her passten, aber die Einspritzpumpe schon Verschleiß zeigte, weshalb diese überholt werden musste. Auf den Bildern sieht man die Nocken worauf die Einspritzpumpe sitzt. Diese Nocken drücken auf die Pumpe wodurch diese den Diesel komprimiert und zu den Einspritzventilen fördert. Zwischen den Gehäuse in dem die Pumpe sitzt und der Pumpe gibt es eine dünne Metallplatte. Diese gibt es in verschiedenen Stärken. Je nach stärke kann man den Einspritzzeitpunkt ändern. Nachdem ich meine überholte Einspritzpumpe so wie die eingestellten Einspritzdüsen bekommen und verbaut hatte, änderte sich noch nichts daran, dass der Motor einfach die Drehzahl selber nachreguliert, bzw. er regulierte schon nach aber nicht genug. Nun konnte es nur noch am Fliehkraftregler, der auf der Einspritzpumpe sitzt liegen. Also den zum X-ten mal zerlegt. Hier ist mir aufgefallen, dass die Feder die für die Regulierung der Drehzahl zuständig ist, etwas gedehnt ist. Beim bestellen einer neuen Feder hab ich durch Zufall mitbekommen, dass es 2 verschiedene Federn gibt. Eine gelbe und eine weiße. Nach original Reparaturanleitung muss die weiße verbaut sein die auch verbaut war. Also weiter recherchiert, wo denn der Unterschied liegt. Die gelbe Feder gehört sich ja nach Reparaturanleitung eigentlich in den 3 Zylinder S3L. Nun irgendwann bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass es 2 verschiedene Fliehkraftregler gibt.

Nun irgendwann bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass es 2 verschiedene Fliehkraftregler gibt. Und war gibt es da auch einen Umbausatz. Einmal für Motoren die auf 3000 Umdrehungen laufen und einmal für Motoren die auf 1500 Umdrehungen laufen. Der Unterschied liegt an der Feder, des Regelarmes, des Pilzes der von den Gewichten verschoben und gegen den Regelarm gedrückt wird und letztendlich an den Gewichten. Also die richtigen Teile bestellt und verglichen. Einen unterschied konnte ich nicht erkennen außer an den Pilz. Der 1500er Pilz hat vorne eine minimale Einkerbung, Bei den 3000er Pilz ist die Einkerbung etwas größer/tiefer. Aber da muss man schon mal genau hinsehen! Bei den Gewichten konnte ich keinen Unterschied, auch vom Gewicht selber her nicht feststellen, eben so wenig von den Federn und vom Regelarm. Nun, was mit den Motor zuvor getrieben wurde oder wer da was dran rum schraubte, kann ich nicht sagen. Auf jeden Fall habe ich jetzt die Teile die den Fliehkraftregler zwischen 3000 Umdrehungen und 1500 Umdrehungen unterscheiden, ausgetauscht. Nun der Belastungstest und siehe da, er hält die Drehzahl. Eingestellt habe ich ihn im Leerlauf auf 52,5 – 53 Hz. bei ca. 8Kw Belastung bricht die Frequenz auf ungefähr 50,5 – 51 Hz ein, was absolut in Ordnung ist bei einen Generator mit 1500 Umdrehungen. Natürlich könnte man jetzt noch eine elektronische Drehzahlregelung nachrüsten, aber dass macht in meinen Anwendungsfall keinen Sinn.

Leider musste ich auch feststellen, dass der Wellendichtring der Kurbelwelle undicht war. Dass machte sich erst nach einen längeren Problelauf bemerkbar. Dazu musste der Generator vom Motor getrennt werden.

Nach einigen Probeläufen hörte ich ein sehr starkes Klopfen. Nachdem ich mit den Schraubendreher am Ohr die Geräusche lokalisiert habe und diese am stärksten im Bereich der Kurbelwelle auftraten, dachte ich an einen Pleulagerschaden. Somit zerlegte ich den Motor wieder ein mal um die Pleulager zu untersuchen. Bei einen Pleulager waren definitiv Abnutzungserscheinungen zu erkennen. Weshalb ich die Bilder der Lager einen Händler zuschickte, mit der Bitte mir neue Lager, Dichtungen usw. zukommen zu lassen. Dieser meinte darauf. Dass das nicht die Lager wären, sondern die Einspritzdüsen. Dennoch bestellte ich neue Lager, da ich die alten ja schon ausgebaut hatte. Nach dem zusammenbauen war tatsächlich dass Klopfen immer noch zu hören, worauf ich jede Einspritzleitung bei laufenden Motor lockerte. Angekommen beim ersten Zylinder war dass Klopfen weg. Darauf zerlegte ich nochmal die Einspritzdüse. In der Düse direkt hing schon einmal die Düsennadel die ich nur mit “gewalt” gängig bekam. Dabei ist ein Metallspan raus gefallen der unter genauer betrachtung aussah wie ein “Bohrspan”. Darauf hin habe ich eine neue Düse verbaut. Nun läuft der Motor einwandfrei. Die Startschwierigkeiten die ich anfangs hatte (7 Sekunden bis er ansprang) waren damit auch behoben. Vermutlich kam über diese Düse Luft in dass System, weshalb er schlechter angesprungen ist.

So nachdem dass Aggregat Leistung bringt und alles funktioniert,…  hätte ich mir für dass Geld nicht gleich ein neues / funktionierendes gebrauchtes kaufen können? Also ein neues in der Leistungsklasse definitiv nicht. Da kann man schon noch einiges drauf legen. Ein gebrauchtes funktionierendes? Nun dass Aggregat lief ja beim kauf und produzierte Spannung. Ich denke nicht jeder hat eine Lastbank dabei, wo er vor dem Kauf die Leistung des Aggregates testet. Ich würde mal behaupten selbst wenn es kein Aggregat ist, sondern ein Radlader, Bagger oder ähnliches mit solchen Motoren…. Die Leistung kann man Vorort schlecht prüfen und merkt man teilweise erst später. Wenn ich jetzt bedenke dass der Motor auf allen 4 Zylindern eine Kompression von 32-34 Bar hat und zudem die Verschleißteile am Motor alle neu sind, würde ich sagen JA der kauf hat sich gelohnt. Wenn man ein funktionierendes gebrauchtes kauft, weis man nie, wann was getauscht oder repariert wurde. Bei meinen weiß ich jetzt, alle Verschleißteile sind neu und der Motor hat somit einen „Neuzustand“. Da der Generator sich selber überwacht und bei Überlastung abschaltet, kann man an diesen nicht viel kaputt machen. Zumal er auch keine Kohlebürsten oder ähnliches hat.